Trekking in den Dolomiten: 10 Wanderungen und Routen
Im Jahr 2009 nahm die UNESCO die Dolomiten in die Liste des Weltkulturerbes auf, um ihre geomorphologische Bedeutung zu würdigen und ihre außergewöhnliche natürliche und landschaftliche Schönheit hervorzuheben. Eines der charakteristischen Merkmale, die zur Einzigartigkeit der Dolomitengipfel beitragen, ist das Phänomen der „Enrosadira“, was so viel bedeutet wie „rosa werden“. Dieses Alpenglühen, ist nur bei Sonnenauf- und -untergang zu beobachten und wird, durch das Auftreffen der Sonnenstrahlen auf das besonders helle und reflektierende Gestein der Dolomiten verursacht. Das Sonnenlicht färbt daher die Wände der Dolomitengipfel rosa oder orange, vor allem im Sommer, und wechselt dann zu Rot und violett, vor allem in der Abenddämmerung.
Aufgrund der Einzigartigkeit des Gebietes ist das Dolomitengebiet ein idealer Ort für den Wintersport, aber auch für Wanderungen im Sommer und somit auch ein perfektes Ziel für einen Natur- und Wellnessurlaub. Die Wege, die bei einer Wanderung in den Dolomiten begangen werden können, sind zahlreich und bieten immer wieder atemberaubende Panoramen.
Die Auswahl der besten Routen in den Dolomiten fällt nicht leicht, deshalb haben wir für Sie einige der charakteristischsten Wanderwege für eine unvergessliche Wanderung zusammengestellt.
Trekking am Coldai-See
Der Weg zum Coldai-See auf dem Monte Civetta ist einer der berühmtesten in den Dolomiten und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Monte Pelmo, die Marmolada und den Alleghe-See. Der Coldai-See ist ein außergewöhnliches Beispiel für ein Becken eiszeitlichen Ursprungs und spiegelt in seinem Wasser die majestätischen Felswände des Monte Civetta wider. Um zum See zu gelangen, durchquert man die Schutzhütte Sonino al Coldai, während die Mutigeren sich entscheiden können, die Wanderung zur Tissi-Hütte fortzusetzen.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 6 km, 700 m
- Dauer: 2 Stunden
- Start: Piani di Pezzè (Alleghe, BL)
- Ziel: Coldai-See
- Empfohlener Zeitraum: Juni bis Oktober
- Hinweis: Es ist auch möglich, von der Palafavera-Hütte (Zoldo Alto, BL) zu starten.
Trekking zur Nuvolau-Hütte
Eines der beliebtesten Ziele für eine Wanderung in den Dolomiten ist die Nuvolau-Hütte, die älteste der Dolomiten, die 1883 auf dem gleichnamigen Berg errichtet wurde. Vom Nuvolau aus hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge, von Croda da Lago und Croda Negra bis zum Monte Civetta, Pale di San Martino und Marmolada. Wer gerne in großer Höhe speist, kann sowohl in der Nuvolau-Hütte als auch in der tiefer gelegenen Averau-Hütte typische lokale Gerichte genießen.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 4km, 500m
- Dauer: 1,5 Stunden
- Start: Giau-Pass (Alleghe, BL)
- Ziel: Nuvolau-Hütte
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis Oktober
- Hinweis: Vom gleichen Ausgangspunkt aus kann eine 10 km lange Rundtour organisiert werden. In der Hochsaison ist es oft schwierig, einen Parkplatz zu finden, da der Giau-Pass sehr stark frequentiert ist.
Tofana di Rozes Rundweg
Diese Route ist eine der schönsten Ringwanderungen in den Dolomiten, denn sie führt entlang der hohen Wände der Tofana di Rozes und durchquert Täler, Wasserfälle und historische Zeugnisse aus dem Ersten Weltkrieg. Von mehreren Punkten aus, darunter die Giussani-Hütte, kann man die umliegenden Bergmassive bewundern, insbesondere die Ampezzaner Dolomiten, den Monte Pelmo und die Marmolada.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 12km, 600m
- Dauer: 5 Stunden
- Start und Ziel: Dibona-Hütte (Cortina d’Ampezzo, BL)
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis Oktober
- Hinweis: Wer Klettersteige liebt, kann die Scala di Minighel ausprobieren, eine kurze, gut erschlossene, aber ziemlich anspruchsvolle Route, bei der eine komplette Kletterausrüstung notwendig ist.
Geologielehrpfad: leichtes Trekking auf der Seiser Alm
Die Seiser Alm, Europas größtes Hochplateau, ist ein märchenhafter Ort, ideal für einen Familienurlaub. Unter den verschiedenen Routen empfehlen wir den Geologielehrpfad, einen Rundweg, der an Wasserfällen, verwunschenen Wäldern und endlosen Wiesen vorbeiführt und auch für Kinder geeignet ist.- Schwierigkeitsgrad: Leicht
- Entfernung und Höhenunterschied: 9km, 600m
- Dauer: 3 Stunden
- Start und Ziel: Bagni di Razzes (Siusi, BZ)
- EmpfohlenerZeitraum: von Mai bis Oktober
- Hinweis: Die Straße zur Seiser Alm ist von 9 bis 17 Uhr gesperrt, aber es ist möglich, das Gebiet mit der Seilbahn oder dem Bus zu erreichen.
Wanderung zur Brentei-Hütte
Auch die Brenta-Dolomiten bieten spektakuläre Routen, wie zum Beispiel die Wanderung zur Brentei-Hütte, die in einem natürlichen Amphitheater zwischen Crozzon di Brenta, Cima Tosa und Cima Brenta liegt. Die Hütte, die 62 Jahre lang von dem berühmten Bergsteiger Bruno Detassis bewirtschaftet wurde, wurde kürzlich von der Familie Leonardi renoviert, die sie 2009 übernommen hat.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 5km, 700m
- Dauer: 2,5 Stunden
- Start: Vallesinella (Madonna di Campiglio, TN)
- Ziel: Brentei-Hütte
- EmpfohlenerZeitraum: von Mai bis Oktober
- Hinweis: Wenn Sie eine Route in der gleichen Gegend suchen, die auch für Kinder geeignet ist, empfehlen wir Ihnen den Rundweg zu den Vallesinella-Wasserfällen.
Rundwanderung Monte Pelmo
Auf unserer Liste durfte einer der charakteristischsten Berge der Bellunesischen Dolomiten nicht fehlen, der Monte Pelmo, der wegen seiner besonderen Form die Bezeichnung „Thron Gottes“ trägt. Der Rundweg um den Monte Pelmo ist recht anspruchsvoll und führt durch die typischen alpinen Umgebungen: Wald, Weide, Fels und Geröllhalden. Die Wanderung auf den Thron Gottes ist ziemlich anstrengend, aber es ist möglich, in der Schutzhütte Venezia einzukehren, um unterwegs zu essen und sich zu stärken.
- Schwierigkeitsgrad: Schwierig
- Entfernung und Höhenunterschied: 13km, 800m
- Dauer: 7 Stunden
- Start und Ziel: Staulanza-Pass (Alleghe, BL)
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis Oktober
- Hinweis: Der Weg bietet einige anspruchsvolle Abschnitte und Geröllhalden, daher empfehlen wir diese Route nicht für Ungeübte
Wanderung auf dem Latemar zur Schutzhütte Torre di Pisa
- Schwierigkeitsgrad: Leicht
- Entfernung und Höhenunterschied: 2,5km, 500m
- Dauer: 1 Stunden
- Start: Feudopass (Predazzo, TN)
- Ziel: Schutzhütte Torre di Pisa
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis September
- Hinweis: Der Sessellift schließt um 17.30 Uhr, so dass man mindestens 15 Minuten vor Schließung zum Feudopass zurückkehren muss.
Settsass Umrundung
Diese Rundwanderung stellt keine besonderen technischen Schwierigkeiten dar und führt durch die typische Dolomitenlandschaft. Unterwegs kann man den Valparola-See bewundern, und wenn man den Gipfel des Settsass erreicht hat, kann man ein 360°-Panorama auf die Berggruppen der Dolomiten genießen, vom Sass Pordoi bis zum Sorapiss. Wenn Sie Glück haben, können Ihnen sogar Murmeltiere begegnen, deren Gebiet vom Wanderweg durchquert werden.
- Schwierigkeitsgrad: Leicht
- Entfernung und Höhenunterschied: 14km, 750m
- Dauer: 6 Stunden
- Start und Ziel: Passo Valparola-Hütte (Livinallongo del Col di Lana, BL)
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis September
- Hinweis: In der Nähe des Valparola-Sees können Sie das Fort Tre Sassi besuchen, ein Museum mit Relikten und Zeugnissen aus dem Ersten Weltkrieg.
Rundweg Monte Borgà
Die friaulischen Dolomiten sind schroffer und steiler als andere Bergzüge der Dolomiten, aber das macht sie nicht weniger schön und beeindruckend. Dies ist der Fall bei der Ringwanderung auf dem Monte Borgà, einer sehr charakteristischen Route, auf der man auch die „Libri di San Daniele“ bewundern kann, eine Felsformation, die aufgeschlagenen Büchern ähnelt und eine Vielzahl von Geschichten und Legenden rund um den Schutzpatron der Reisenden enthält. Vom Gipfel des Monte Borgà aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die Berge Civetta, Pelmo und Antelao.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 11km, 1300m
- Dauer: 7 Stunden
- Start und Ziel: Casso, PN
- EmpfohlenerZeitraum: Juni bis Oktober
- Hinweis: Der Weg bietet einige anspruchsvolle Abschnitte, daher empfehlen wir diese Route nicht für Ungeübte.
Trekking zur Schutzhütte Zsigmondy-Comici
Die letzte Route, die wir empfehlen, liegt in den Sextner Dolomiten, der Gruppe, zu der auch die Drei Zinnen von Lavaredo gehören. Eine weniger bekannte, aber sicherlich sehr schöne Route ist diejenige, die die Fondovalle-Hütte mit der Zsigmondy-Comici-Hütte verbindet und von der aus man das Fischleintal und die felsigen Gipfel des Naturparks der Drei Zinnen bewundern kann. Die Hütte befindet sich auf einer Ebene am Fuße des Zwölferkofels.
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Entfernung und Höhenunterschied: 6km, 700m
- Dauer: 2,5 Stunden
- Start: Piano Fiscalina-Hütte (Sesto, BZ)
- Ziel: Schutzhütte Zsigmondy-Comici
- EmpfohlenerZeitraum: Juli bis September
- Hinweis: Erfahrene Bergsteiger können die Route auf der längeren „Tour der drei Schutzhütten“ fortsetzen.
Was man vor dem Trekking in den Dolomiten wissen sollte
Die Schutzhütten sind in der Regel von Juni bis September geöffnet, aber es ist immer eine gute Idee, sich vor einer Wanderung über die Öffnungszeiten zu informieren. Wenn Sie in einer Hütte übernachten möchten, sollten Sie im Voraus buchen, nachdem Sie sich über die Verfügbarkeit von Betten in der Einrichtung informiert haben.
Das Zelten ist im Dolomitengebiet verboten, es ist jedoch möglich, in einem Zelt zu übernachten, solange die Niederlassung nicht länger als 24 Stunden dauert und es kein ausdrückliches Verbot in dem Gebiet gibt.
Was Sie mitbringen sollten: unsere Tipps
Das Gebiet der Dolomiten ist sehr beliebt, bietet aber aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes, der schwierigen Orientierung und der Unvorhersehbarkeit des Wetters oft einige Schwierigkeiten. Aus diesem Grund haben wir eine Liste der wichtigsten Dinge zusammengestellt, die man bei einer Wanderung in den Dolomiten dabeihaben sollte:
- Wasserdichte Jacke: Im Sommer sind plötzliche Gewitter, vor allem in den Dolomiten, keine Seltenheit. Auch wenn die Wetterbedingungen gut aussehen, ist es immer gut, eine wasserdichte Jacke dabei zu haben, die man bei Bedarf überziehen kann.
- Geeignetes Schuhwerk: Das Tragen von Turnschuhen oder Schuhen mit glatter Sohle kann in den Dolomiten sehr gefährlich sein. Daher ist es wichtig, Schuhe mit gutem Profil zu tragen, z. B. Approachschuhe oder Wanderschuhe.
- Wasser: Es darf bei keiner Wanderung fehlen, vor allem im Sommer und auf den oft langen und wasserarmen Dolomitenpfaden.
- Sonnencreme: Wesentlich zur Vermeidung von Verbrennungen, insbesondere im Hochgebirge, wo es praktisch keine Vegetation gibt.
- Erste-Hilfe-Kasten: Wenn Sie die notwendige Ausrüstung zur Behandlung von Schnitt- und Schürfwunden dabeihaben, kann das Ihr Leben oder das anderer Menschen retten. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel „Erste-Hilfe-Kit für Trekking und Wandern: unsere Tipps“.
- GPS-Gerät: Obwohl die Wege in den Dolomiten gut ausgeschildert sind, ist es immer ratsam, ein GPS-Gerät dabei zu haben, um sich nicht zu verlaufen, vor allem, wenn man auf wenig begangenen Wegen unterwegs ist.
Wenn Sie eine zweitägige Wanderung in den Dolomiten planen, lesen Sie unseren Artikel „Backpacken - Was ist das: unsere Tipps fur die Vorbereitung“, in dem Sie auch Tipps zur Übernachtung finden.